Im Rahmen der Vortragsreihe „Interreligiöser Dialog“ im Karmelitenkloster Reisach wird Prof. Wolfgang Benz einen Vortrag halten. Thema am Montag, 5. Oktober ist „Dialog statt Fremdenhass: Chance und Missbrauch von Religion“.
Dialog statt Fremdenhass: Chance und Missbrauch von Religion
Vortrag von Prof. em. Dr. Wolfgang Benz
Montag, 5. Oktober 2015, 19.30 Uhr
Kloster Reisach, Klosterweg 20, 83080 Oberaudorf
Veranstalter: Karmelitenkloster Reisach, Bildungswerk Rosenheim e.V., Evangelisches Bildungswerk Rosenheim-Ebersberg e.V., Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit e.V.
Eintritt frei
Kurzbeschreibung des Vortrags:
Christliche Kirchen und Konfessionen grenzten sich mit theologischer Begründung und kriegerischer Gewalt gegeneinander ab. Der Hass gegen Juden bediente sich jahrhundertelang religiöser Argumente. Heute werden Muslime vom Feindbild „Islam“ auf ihre Religion reduziert, und man arbeitet mit Verallgemeinerung, um alle Muslime als potenzielle Dschihadisten zu stigmatisieren. Kulturrassismus, der Minderheiten mithilfe ihrer Religion als Feinde definiert, dient der Ausgrenzung und hat zugleich für die Mehrheit identitätsstiftende Funktion. Aus der Perspektive der Vorurteilsforschung wird Muslimfeindschaft im Vergleich mit Ressentiments gegenüber anderen Minderheiten betrachtet, um die religiöse Form des Ressentiments verstehen und ihr begegnen zu können.
Biographisches:
Wolfgang Benz, geb. 1941 in Ellwangen, war von 1969 bis 1990 Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte in München und von 1990 bis 2011 Professor an der Technischen Universität Berlin und Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung.
Forschungsschwerpunkte: Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert, Minderheitenfragen, Antisemitismus, Exil- und Migrationsforschung.