Geschichts- und farbenreicher Schwertertanz in Traunstein – Bilder Teil I
Bis ins Jahr 1530 lässt sich der Schwertertanz von Traunstein zurückführen. Traditionell wird er am Ostermontag vor und nach dem Georgiritt zur Aufführung gebracht. Begleitet von den Traunsteiner Blasmusikanten ernteten die Tänzer trotz launiger April-Witterung starken Applaus von den vielen Zuschauern. Die Ursprünge des Traunsteiner Schwertertanzes gehen auf das Jahr 1530 zurück. In der Stadtkammerrechnung dieses Jahres heißt es. „Item denen jungen Gesellen, so sie den Schwertanz gehabt,
geben 1 fl (= 1 Gulden)“. Weitere Angaben, etwa über die Ausgestaltung, die Ikonographie und den Anlass, warum jene „Gesellen“ den Schwerttanz aufgeführt haben, sind in dieser Erwähnung nicht enthalten.
Weitere Darbietungen folgten am Tag darauf im Rahmen des nach Ettendorf bei Traunstein führenden Wallfahrtsrittes, den Georgiritt. Und im September desselben Jahres beging man das 800-jährige Stadtjubiläum Traunsteins mit einem großen Programm mit Festumzug und mehreren Aufführungen des Schwertertanzes.Bis zum Beginn des zweiten Weltkrieges wurde der Tanz in unregelmäßigen Abständen immer wieder einmal als Ergänzung des Georgirittes aufgeführt, seit 1948 ist er jedes Jahr Auftakt und Schlusspunkt des am Traunsteiner Stadtplatz beginnenden und endenden Georgirittes.
Der Traunsteiner Schwertertanz stellt die Austreibung des Winters durch den Frühling dar, wobei der rote Vortänzer den Frühlung symbolisiert und die beiden Wurstln die Wintergeister sind. Ihnen wird am Ende des Tanzes symbolisch die Kehle durchgeschnitten und der Frühling zum Zeichen seines Sieges auf einer aus Schwertern zusammengesteckten Plattform emporgehoben. Jetzt steht dem Einzug des Frühlings in den Chiemgau nichts mehr im Wege.
Mehr Infos: http://www.schwerttanz.de
Fotos: Hötzelsperger