Warum sich Bauern über Kälte und Schnee freuen
Eine Schneedecke auf den Feldern hat eine isolierende Wirkung, vergleichbar mit einer Bettdecke. Ein Winter, wie ihn Landwirte mögen. Temperaturen unter Null kommen dem Boden besonders zugute, denn er wird dadurch lockerer. Das Ganze ist einfach zu erklären: Wenn Frost in den Boden eindringt, gefriert die Feuchtigkeit. Da Eis ein größeres Volumen als Wasser hat, werden größere Erdklumpen auseinander gesprengt – der Boden wird feinkrumiger, vorher verdichtete Stellen werden durchlässiger. Auch eine oberflächliche Schlammkruste, die sich bei lehmigen Böden nach langen Regenfällen bildet, wird durch den Frost aufgebrochen. Dadurch lassen sich die Felder im Frühjahr gut bearbeiten.
Unsere heimischen Insekten, Schädlinge wie Nützlinge, sind grundsätzlich sehr gut an kalte Winter angepasst. Viele bilden sogar eine Art Frostschutzmittel in ihrem Blut und verkriechen sich in geschützte Ritzen und Spalten, wo sie milde Winter überleben können. Harte Winter überstehen bei Läusen und Mücken nur die Eier, die im Herbst an geschützten Stellen abgelegt wurden. Auch vor dem Hintergrund der Mäuseplage der vergangenen Jahre wünschen sich die Landwirte einen kalten Winter. Am schlechtesten für Maus und Laus wäre aber feucht-kaltes Wetter im Frühjahr. Dann werden sie von Bakterien, Viren und Pilzen befallen und sterben ab.